Freitag, 18. Juni 2010

Weißweinabende

während ich den Weißwein meiner Mädels der letzten Woche eben aufgeschraubt habe - danke Mädels! - hadere ich mit mir, ob das nun eine gute oder doch eine schlechte Idee ist, den Abend zu Hause zu verbringen, einen Freitagabend zudem, meinen letzten Freitagabend vorerst. Aber vielleicht ja auch nicht die schlechteste Entscheidung nach dem amerikanische Wissenschaftler ja herausgefunden haben, dass der Mensch in den Sommermonaten einen Schlafmangel erleidet, den man nicht mehr aufholen kann. Und zwar nicht weil er zur Vergnügungssucht im Sommer neigt, nein, weil die Zeitumstellung einen Stress für den Biorhythmus auslöst, der uns dick und doof werden lässt. Ich habe mir diese Erläuterung besonders zueigen gemacht und lehne jede nähere Diskussion ab, die vielleicht einen Zusammenhang zu meinem Bierkonsum, Schlafmangel und Hüftgold herstellen könnte. Und weil ich mich nun so schön in Rage geschrieben habe, noch einige Momente der letzten Zeit, die ich gern teilen möchte:

Zum Beispiel den Moment, als ich mit meinen deutschen Mädels absichtlich verstummte, um ja keine Aufmerksamkeit auf dieses ekelhafte bayrische Männerduo zu erregen, sich in unserer Nähe und zudem noch in meiner Lieblingskneipe niederzulassen. Leider vergebens, sie setzen sich beim Anblick unserer weissen Kronen. Und der verzweifelte Blick des Kellners, der wohl bei der Bestellung bemerkt haben musste, dass ich gekonnt alle Fallendungen ignorierte, ließ mich rübergehen und assistieren. Die Herren konnten außer deutsch wenig und schienen sich auch noch darüber zu echaufieren, dass die Karte nur in Kyrillisch zur Verfügung steht., dass auch ich kein Ukrainisch spreche, verstanden sie erst gar nicht. Die Karte war aber nur in ukrainisch zu haben. Dass ich dann auch noch deutsch sprechen konnte, ließ sie vor Überraschung das Menu zuklappen, als könnte ich Ihnen von den Lippen ablesen, was sie wollen. Genau dass scheinen sie hier nämlich zu suchen in diesem Land und bringt mich völlig auf die Palme. Da versucht man Monate lang ein differenziertes Deutschlandbild über "Hitler kaputt" zu vermitteln und dann solche Typen! Dass es sich nicht um normale Touristen handelt, war beim ersten Blick ersichtlich. Als sie mich dann aber noch fragten, was ich hier denn mache und er noch bevor ich antworten konnte, vorschlug, ich wäre Kupplerin, war der Grund ihrer Reise klar! Diese Typen sind auf der Suche nach Frauen und zwar professionell, was sie auch bitter nötig haben, so abstoßend wie sie sich benahmen. Einfach unglaublich. Ich hatte schon oft vom Sex- und Heiratstourismus gehört, aber das war meine erste eigene Begegnung damit. (Das Bild dazu habe ich zufälligerweise am gleichen Tag gemacht)Abgesehen von ukrainischen Mädels, die sich auf ausländische Männer spezialisiert haben und dann empört erzählen, dass er nicht mal den Flug nach Kanada oder die USA zahlen wollte. Nun aber dass ist ein anderes Kapitel vom Geschlechterverständnis, das ich ein andermal öffne.

[...] letzte Woche gab es in Kiew die heißeste Woche im Juni seit Aufzeichnung des Wetters, sage und schreibe 39 Grad sollen letzen Samstag gemessen worden sein. Mein Gefühl würde sagen, die haben recht diese Wetterleute. Es war unglaublich heiß, sogar noch nachts, auch wenn man dann sogar für einem kurzen Moment aufhörte zu schwitzen. Aber nur bis zum Sonnenaufgang gegen 5.00 Uhr.

[...] Wir kriegen neue Fenster im Büro. Das heißt, dass ich im nächsten Winter vielleicht sogar mal länger im Büro verweilen kann ohne Erfrierungserscheinungen und vermindertes Denkvermögen.

[...] Ich werde ab September kein Englisch mehr als Ausweichsprache sprechen sondern Russisch! Soweit der Plan! Ich habe mir sogar schon einen neuen Tandempartner dafür angelacht. Meine Pläne sind ja bekanntlich großartig, einzig die Umsetzung hapert manchmal.

[...] Naja, der letzte Versuch mit meiner krummen Nagelschere einen geraden Pony zu schneiden ist etwas missglückt, die Nachjustierung hat ihn zu einem gemacht, der seinen Namen wirklich verdient: Mikro.
Nebenbei bin ich noch die Wankelmut in Person, werde dazu aber nur Aussagen bei Nachfrage machen...

Soweit mein Weißweinfreitagabend! Prosit...

2 Kommentare:

  1. Versprochen ist versprochen...

    ...und deshalb bei jedem Besuch nun ein Kommentar. Was unschwer erkennen lässt, dass ich ewig nicht hier war. Aber das Gute daran ist ja, dass man dann viel mehr zum Lesen hat.
    Ich wäre an einem Foto mit Mikro-Pony interessiert und natürlich an den Entscheidungen, die gefallen sind, wenn sie denn gefallen sind.

    Liebe Grüße aus Frankfurt,
    Julia

    AntwortenLöschen
  2. anonym hat gesagt... sehr lustig.
    Mal sehen, ob ich da meinen Namen hinzaubern kann. Versuch Nummer 2...

    Schon besser :-)

    AntwortenLöschen