Sonntag, 19. September 2010

Carlos Marx

So werden nicht anderssprachige Philosophen ins Spanische übertragen, erzählt eine in feucht fröhlicher Runde, die zum Ukrainischlernen aus Ankara nach Kiew gekommen ist. Es ist Freitag und ich fühle mich etwas in meine Erasmuszeit versetzt, nur dass es eben nicht mehr meine ist und ich brav vor 12 nach Hause ziehe, weil mir die Rotwein-Cola irgendwie nicht über die Lippen geht. Zeiten ändern sich, abgedroschen aber wahr.
Dabei denke ich an Finnland so oft wie schon lange nicht mehr, als ich gestern statt seiner Exzellenz dem Botschafter der Bundesrepublik und Frau Birthler, die von der Birthler Behörde zu lauschen, mit einer Finnin und ihrem Chef dem Botschafter, seiner Exzellenz aus Finnland erst über deutsch-deutsche Geschichte plauderte, um dann bei finnischen Biersorten, Fährerlebnissen und weitläufigen beschaulichen Städten anzukommen, war ich wieder ganz da. Ich konnte den finnischen Herbst riechen und das Licht am See beschreiben.

Das zweite Jahr wird besser sagten alle, dass es anders ist, kann ich bereits jetzt bejahen. Es ist weniger aufgeregt, weniger anstrengend, auch wenn das Arbeitspensum das gleiche ist. Aber ich kenne meinen Platz besser, meine Möglichkeiten an denen es sich lohnt zu kämpfen und wann es einfach Energieverschwendung ist.
Ich schaue mir mittlerweile russische Filme im Kino an und freue mich über die Unterschiede zu den ukrainischen Untertiteln, beschreibe den Weg zur Metro und schlage mich so durch, auch wenn immer noch gebrochen. Soeben wurde ich als eine "total bitch" bezeichnet und frage mich immer noch was dran ist. War ich eingebildet, mein Desinteresse zu deutlich, ich weiß es nicht. es wird wohl etwas dran sein.

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